Weltpremiere: V2X Suisse erfolgreich präqualifiziert

Weltpremiere: Das Projekt «V2X Suisse» demonstriert erfolgreich die Erfüllung der technischen Präqualifikationsanforderungen für Systemdienstleistungen von Swissgrid mit einer dezentralen Flotte von bidirektional ladenden Elektrofahrzeugen in einem Carsharing-Pool mit CCS-Combo2-Standardsteckern.
Im Juni 2023 erreichte das Projekt V2X Suisse einen wichtigen Meilenstein, indem es die Flexibilität einer dezentralen Flotte von bidirektional ladenden Elektrofahrzeugen (EVs) aggregierte und die technischen Anforderungen von Swissgrid, dem Schweizer Übertragungsnetzbetreiber (TSO), an die Systemdienstleistung erfolgreich erfüllte. Bei den erbrachten Leistungen handelt es sich um Frequency Containment Reserves – FCR – (Primärregelleistung) und automatic Frequency Restoration Reserves – aFRR – (Sekundärregelleistung). Diese Dienstleistungen werden vom ÜNB genutzt, um das Stromnetz auszugleichen, da Nachfrage und Erzeugung ständig schwanken. FCR ist die erste Massnahme zur Netzstabilisierung, die von den Teilnehmern verlangt, innerhalb von 2 Sekunden auf Frequenzabweichungen zu reagieren. aFRR ist der zweite Schritt, der sicherstellt, dass Abweichungen korrigiert werden. Diese Dienste tragen dazu bei, dass die Frequenz des europäischen Netzes bei 50 Hz stabil gehalten wird.
Das Projekt V2X Suisse hat zum Ziel, die technische Machbarkeit und das wirtschaftliche Potenzial der V2G-Technologie zur Bereitstellung von Systemdienstleistungen durch einen Pool von Elektrofahrzeugen zu demonstrieren. Es besteht aus einer Flotte von 50 Honda e Elektrofahrzeugen, von denen jedes bidirektional ist und an eine Gleichstromladestation angeschlossen ist. Diese Fahrzeuge sind auf 40 verschiedene Standorte in der Schweiz verteilt. Das Konsortium wird vom Carsharing-Unternehmen Mobility geleitet und umfasst den Automobilhersteller Honda, den Softwareentwickler sun2wheel, den Ladestationsentwickler EVTEC, den Aggregator tiko und novatlantis als wissenschaftlichen Berater. Das Projekt wird vom Schweizer Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt.
Die V2G-Technologie ermöglicht die Echtzeitsteuerung des Lade- und Entladevorgangs von E-Fahrzeugen, wenn diese geparkt und somit nicht in Gebrauch sind, um die Netzstabilität in Zeiten hoher Nachfrage oder schwankender Energieversorgung zu gewährleisten. Dabei werden die Bedürfnisse der Nutzer von gemeinsam genutzten E-Fahrzeugen berücksichtigt und es wird sichergestellt, dass die Fahrzeuge geladen und einsatzbereit sind, wenn die Kunden sie benötigen.
Die erfolgreiche Erfüllung der technischen Anforderungen von Swissgrid ist eine Weltpremiere, da sie mit einem Carsharing-Pool, ohne lokale Aggregator-Hardware, nur mit Cloud-to-Cloud-Konnektivität und dem europäischen Plug-Standard CCS-Combo2 erreicht wurde. Diese bemerkenswerte Leistung unterstreicht das Potenzial der V2G-Technologie, den Übergang zu einer nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Energieinfrastruktur zu unterstützen.
Stimmen aus dem Projektkonsortium
«Wir sind begeistert, endlich zu sehen, dass V2G technisch nicht nur als netzfreundliche Lösung für lokale VNB oder lokale Eigenverbrauchsgemeinschaften funktioniert, sondern auch für die anspruchsvollen systemfreundlichen Systemdienstleistungen für TSOs.» — Reto Meier, Projektleiter V2X Suisse bei Mobility
«Die Integration der Flexibilität von EV, auch in V2G, ist ein Eckpfeiler der Strategie von tiko. Wir freuen uns, dass wir diesen anspruchsvollen technischen Meilenstein erreicht haben.» — Frédéric Gastaldo, Gründer und CEO von tiko Energy Solutions
«Wir freuen uns, dass wir mit unserem benutzerzentrierten Ansatz für Lastmanagement-Systeme zum Erfolg von V2X Suisse beigetragen haben.» — Sandro Schopfer, Co-Founder und CTO bei sun2wheel
«Das Projekt V2X Suisse zeigt, dass die V2G-Technologie mit dem CCS-Standard zur Netzstabilität beitragen kann.» — Serge Wisselmann, Head of Ancillary Services & Analytics bei Swissgrid